Facharztpraxis für Chirurgie und Durchgangsarzt

Ambulante und stationäre Operationen

Offene Verletzung - Was nun?

Sehr häufig sehen wir in unserem Praxisalltag Schnitt-, Quetsch- und Risswunden. In diesem Artikel möchten wir Sie auf ein paar wichtige Verhaltensregeln bezüglich dieser Verletzungen aufmerksam machen. Bitte behandeln Sie nur oberflächliche, saubere Wunden selbst. Alle tiefen und verschmutzten Wunden sollten durch einen Chirurgen versorgt werden. Wenn Sie eine chirurgische Behandlung benötigen, bitten wir Sie dringend, umgehend einen Arzt aufzusuchen, da die erforderliche Wundversorgung innerhalb von 6 Stunden nach der Verletzung erfolgt sein muss. Bitte denken Sie bei jeder Verletzung an die Notwendigkeit des Schutzes vor Tetanus! Auch bei Bagatellverletzungen besteht die Gefahr einer Tetanusinfektion. Ein Impfschutz besteht nur dann, wenn die letzte Impfung nicht länger als 10 Jahre zurückliegt und eine vollständige Grundimmunisierung erfolgte. Bitte bringen Sie zu einem Arztbesuch wegen offener Wunden immer Ihren Impfausweis mit. Der Impfschutz wird kontrolliert und falls erforderlich, erhalten Sie die entsprechenden fehlenden Impfungen. Bitte suchen Sie besonders nach Tierbissverletzungen IMMER einen Arzt auf. Bei diesen Wunden ist die Infektionsgefahr besonders hoch. So führen Sie die Erste Hilfe bei offenen Verletzungen richtig durch: Für alle Wunden gilt: Legen Sie einen möglichst sterilen, aber auf jeden Fall sauberen Verband an. Jeder, der ein Auto besitzt, hat darin einen Verbandskasten. Dieses Verbandsmaterial ist steril und für eine Erstversorgung geeignet. Wenn Sie kein Verbandsmaterial besitzen, können Sie auch frisch gewaschene und heiß gebügelte saubere Tücher aus dem Haushalt nehmen. Wenn die Wunde stark blutet, legen Sie den Verband bitte besonders straff an. Wenn das verletzte Körperteil nicht sicher vollständig beweglich oder wenn eine Empfindungsstörung aufgetreten ist, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf!

Tierbissverletzung - Vorsicht Tollwutgefahr!

Bei Tierbissverletzungen aller Art sollte immer umgehend ein Chirurg hinzugezogen werden. Zum einen besteht ein besonders hohes Infektionsrisiko über den tierischen Speichel, zum anderen sollte immer an die bestehende Tollwutgefahr gedacht werden. Besonders häufig sehen wir Hunde- und Katzenbissverletzungen. Bisher besteht für diese Tiere keine Pflicht einer Tollwutschutzimpfung. Häufig lassen Hundehalter ihre Tiere jedoch freiwillig impfen. Ein Infektionsschutz besteht jedoch nur dann, wenn das Tier regelmäßig jährlich geimpft wurde und die letzte Impfung nicht länger als 12 Monate zurückliegt. Nach der Erstimpfung sollten mindestens 30 Tage vergangen sein. Es ist dringend erforderlich, dass das betreffende Tier im Nachhinein (am Unfalltag und nach weiteren 10 Tagen) von einem Tierarzt auf Anzeichen einer Tollwuterkrankung untersucht wird. Besteht die Gefahr einer Tollwutinfektion, können Sie von uns die entsprechenden Schutzimpfungen erhalten. Tollwut ist absolut lebensbedrohlich! Trotz der enormen Fortschritte in der Medizin verläuft eine Tollwuterkrankung nach wie vor in 100% tödlich. Bitte beugen Sie vor!

Degenerative Gelenkveränderung

Als Folge langfristiger schwerer körperlicher Belastung im Beruf oder Sport, durch Übergewicht oder Fehlhaltung sehen wir in unserer Praxis sehr häufig degenerative Veränderungen der großen Gelenke, sogenannte Arthrosen. Arthrose zählt in der heutigen Zeit zu den Volkserkrankungen und wir möchten Ihnen deshalb im Folgenden ein paar Ratschläge zur Selbsthilfe und Vorbeugung geben.

Erste Voraussetzung für eine normale Gelenkbelastung ist ein annähernd normales Körpergewicht. Bei Bedarf bieten verschiedene Krankenkassen kostenfrei Ernährungsberatung und Diätprogramme an. Wir empfehlen außerdem regelmäßig etwas leichten Freizeitsport, wie z.B. Radfahren und Schwimmen. Geeignet sind alle Sportarten mit gleichbleibender leichter Belastung. Abrupte, harte Belastungen, wie bei Ball- und Kampfsportarten, aber auch bei Joggen auf hartem Untergrund (Asphalt) sollten gemieden werden. Bei leichten Beschwerden können Wärmeanwendungen gute Linderung bringen.

Bitte achten Sie beim Kauf Ihres Schuhwerks auf Stabilität im Sprunggelenk. Vermeiden Sie schmale, hohe Absätze und Schuhe ohne Fußbett. Bandagierungen der betroffenen Gelenke sollten nicht über einen längeren Zeitraum (mehr als 4 Wochen) getragen werden. Bei langer Stabilisierung von außen bilden sich die gelenkstützenden Muskeln zurück und Ihre Beschwerden können sich im Verlauf verschlechtern. Bitte achten Sie auch auf optimale Haltung und aufrechten Gang.

Bei Beschwerden können Sie bei uns lindernde Behandlung erhalten. Durch Röntgen erhalten Sie Gewißheit über die Schwere Ihrer degenerativen Gelenkerkrankung. Bei Bedarf können wir z.B. durch Einlagenversorgung mögliche Fehlstellungen der Gelenke sanft ausgleichen.

Bin ich vor Wundstarrkrampf geschützt?

Schon bei Bagatellverletzungen besteht die Gefahr einer Tetanusinfektion (Wundstarrkrampfinfektion). Tetanus wird durch Bakterien verursacht, die zusammen mit Erde oder verschmutzten Fremdkörpern in eine offene Wunde gelangen.

Die Krankheit ist gekennzeichnet durch eine äußerst schmerzhafte, langanhaltende Spannungserhöhung der Muskulatur und kann lebensbedrohlich werden (25-40% Sterblichkeit).

Impfen vermeidet die Erkrankung sicher!


So sollte Ihr Impfschutz aussehen:

Grundimmunisierung (meist in den ersten Lebensmonaten) oft als Kombinationsimpfung drei Impfungen (2. Impfung 4–8 Wochen, 3. Impfung 6–12 Monate nach Erstimpfung), Auffrischungsimpfung: Erste Impfung spätestens 10 Jahre nach vollständiger Grundimmunisierug, dann jeweils im Rhythmus von max. 10 Jahren. Wird der Zeitraum von 10 Jahren überschritten, muss erneut mit einer Grundimmunisierung begonnen werden. Eine Impfung in kürzeren Abständen ist dagegen völlig unbedenklich.

Falls Sie sich unsicher über Ihren Impfschutz sind, können Sie Ihren Impfausweis hier vorlegen. Wir beraten Sie gern! Selbstverständlich können Sie hier auch die notwendigen Impfungen erhalten.